Das ABC des gemeinsamen Sorgerechts: Wer bestimmt was?
Beim gemeinsamen Sorgerecht kommt es oft zu Streit über die Kindeserziehung. Aber die Eltern müssen nicht alles gemeinsam bestimmen.
Im Sorgerecht werden unterschiedliche Aspekte im Rechtskreis eines Kindes geregelt. Es umfasst grundsätzlich zwei Bereiche, zu denen die Sorgeberechtigten verpflichtet sind: Die Personensorge und die Vermögenssorge für das Kind. Die Personensorge regelt beispielsweise Pflege, Erziehung, Ausbildung und Berufswahl des Kindes, also jenen Lebensbereich, der für seinen Lebensweg und seine Charakterbildung relevant ist, aber auch das körperliche und seelische Wohlbefinden betrifft. So ist die Entscheidung über medizinische Eingriffe (darunter auch Schönheitsoperationen oder Abtreibungen der minderjährigen Tochter) Teil der Personensorge. In der Vermögenssorge hingegen werden die finanziellen Angelegenheiten des Kindes zusammengefasst. Sorgeberechtigte kümmern sich etwa um Sparbücher oder Grundstücke, die ein Kind geerbt oder geschenkt bekommen hat. Auch das Sacheigentum des Kindes ist von der Vermögenssorge umfasst. Außerdem die Zustimmung zum Betrieb eines kleinen Gewerbes oder der Aufnahme einer Arbeitstätigkeit. Der Regelfall ist die gemeinsame Ausübung des Sorgerechts durch die Eltern. Sie entscheiden gemeinsam bei Angelegenheiten von erheblichem Belang (Urlaub, Operative Eingriffe, Wahl der Schulform). Alltägliche Entscheidungen (Nahrung, Bekleidung) können hingegen einseitig getroffen werden. Daneben gibt es das alleinige Sorgerecht, in dem nur eine Person die Personen- und Vermögenssorge innehat.
Beim gemeinsamen Sorgerecht kommt es oft zu Streit über die Kindeserziehung. Aber die Eltern müssen nicht alles gemeinsam bestimmen.
Das Sorgerecht für den nichtehelichen Vater ist gefährdet, wenn sich dessen Beziehung mit der Kindesmutter als nicht tragfähig erweist und dem Kind schadet.
Eine Gesetzesänderung ermöglicht es unverheirateten Vätern, auch ohne Zustimmung der Mutter das gemeinsame Sorgerecht ausüben zu können.
Sie möchten das alleinige Sorgerecht für Ihr Kind beantragen? Wir zeigen 10 Fälle, in denen die Gerichte eine Übertragung des Sorgerechts anordneten.
Die Urlaubsplanung mit Kindern ist oft schwierig, wenn die Sorgeberechtigten getrennt leben. In der Ferienzeit sind Konflikte zwischen den Eltern meist vorprogrammiert.
Was kann ich als (vermeintlicher) Scheinvater eines „Kuckuckskindes“ machen, um Gewissheit über meine Vaterschaft zu erhalten – wann ist eine Vaterschaftsklage sinnvoll?
Das Aufenthaltsbestimmungsrecht kann sich bei getrennten Eltern vom (sonstigen) Sorgerecht unterscheiden. Lesen Sie, wann ein entsprechender Antrag Sinn macht.
Droht der Entzug des Sorgerechts auf Grundlage eines psychologischen Gutachtens? Man ist hier nicht rechtlos, denn viele Gutachten sind fehlerhaft.
Behalten nach einer Scheidung beide Eltern das Sorgerecht, ist ein Umzug mit Kindern für den betreuenden Elternteil häufig ein Wunsch. Den nicht-betreuenden Elternteil nicht in die Planung mit einzubeziehen, ist jedoch ein schwerer Fehler.